Warum (standard) Social Recruiting Videos Geldverschwendung sind

Und die Rolle der Unternehmensmarke

In einer Zeit, die vom Fachkräftemangel geprägt ist und in der die Erwartungen der Arbeitnehmerinnen den Arbeitsmarkt dominieren, setzen viele Unternehmen auf Social Recruiting. Diese Methode beinhaltet im Wesentlichen kurze Videos auf sozialen Medien, die Stellenangebote vermarkten. Häufig wird auch eine Landingpage hinzugefügt, um potenzielle Bewerberinnen weiter zu filtern und nur die besten Kandidat*innen zum Bewerbungsgespräch einzuladen. Ein Konzept, das vielen Unternehmen geholfen hat, schnell viele Bewerbungen zu erhalten.

Jedoch sehen wir als Filmschaffende ein bedeutendes Problem bei diesen Recruitingclips: Sie sind austauschbar und jedes Unternehmen wirbt mit den gleichen Unique Selling Points (USPs). Es gibt keine Alleinstellungsmerkmale für die Unternehmen. Sie werden zu „noch einem Unternehmen“ in einer Notsituation, das dringend auf Mitarbeitende angewiesen ist. Die Ausgangslage für Unternehmer*innen ist denkbar ungünstig.

Die Auswertung der Kampagne führt oft zu frustrierenden Ergebnissen: 100 Bewerberinnen, aber die Herausforderung bleibt für das HR-Team bestehen, die besten Kandidatinnen auszuwählen. Von 10 Bewerbungsgesprächen kommen vielleicht nur 2 zum Probearbeiten, aber sie haben keine wirkliche Lust, im Unternehmen zu arbeiten. Das Unternehmen hat Geld für etwas ausgegeben, das selbst bei einer erfolgreichen Einstellung durch die Mehrarbeit im HR mehr kostet, als es bringt. Das Return on Investment (ROI) ist minimal bis negativ.

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Was also tun, wenn jeder Konkurrent mit dem gleichen Skript für die gleiche Stelle wirbt? Die üblichen Anreize wie mehr Urlaubstage, Obst im Büro oder ein Firmenwagen haben sich als wenig differenzierend erwiesen. Social Recruiting ist oft nur ein temporäres Pflaster auf einer größeren Wunde im Unternehmen: der Marke.

Viele Mittelständler in Deutschland haben über die Jahre vergessen, in ihre Marke zu investieren, da die Auftragsbücher voll waren. Jetzt, wo die Nachfrage hoch ist, fehlen die Mitarbeitenden. Warum? Weil kaum jemand das Unternehmen kennt. Niemand weiß, wofür das Unternehmen steht. Ein vor zehn Jahren gedrehter Imagefilm ist veraltet, und die Botschaft richtet sich an B2B-Kunden, nicht an potenzielle Mitarbeitende. Es fehlt an Firmenidentität. Es fehlt an einer Marke.

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Stellen Sie sich vor, Mitarbeitende würden sich aktiv bei Ihnen bewerben, weil sie verstehen, was Ihr Unternehmen macht, wofür es steht und welche Vision es verfolgt. Besonders die Generation Z und jüngere Zielgruppen suchen nach Erfüllung und sind bereit, die Extrameile zu gehen, wenn sie die Unternehmenskultur verstehen. Diese Informationen vermittelt man nicht nur in einem Film, erst recht nicht in einem Social Recruiting Clip. Sie benötigen viele gezielt erstellte Filme, die die Marke des Unternehmens etablieren und glaubhaft darstellen.

Die Antwort liegt nicht im Sprint, sondern im Marathon. Der größte Vorteil besteht darin, nicht nur das Problem der Mitarbeitenden zu lösen, sondern gleichzeitig auch Neukunden vorzuqualifizieren und letztendlich zu gewinnen.